Im Jahr 2024 feiert die Musikwelt den 200. Geburtstag Anton Bruckners. Aus diesem Anlass wirft die Österreichische Nationalbibliothek einen Blick auf das Erbe dieses visionären Komponisten, der zeitlebens um Anerkennung rang. Anton Brucker wird in dieser Schau als Persönlichkeit im Spannungsfeld gegensätzlicher sozialer Lebensfelder und als musikalischen Neuerer von großer Kühnheit gezeigt.

Seine Persönlichkeit ist von Polarität bestimmt: Einerseits von der Spannung zwischen dem kirchlich-hierarchisch geprägten Umfeld seiner oberösterreichischen Heimat und andererseits der liberal-weltstädtischen Atmosphäre Wiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.  Bruckners Sprache, Kleidung und Umgangsformen stehen im Kontrast zu den Normen der Großstadtkultur, in der er sich bewegt. Gleichzeitig schlägt seine musikalische Sprache als Symphoniker einen neuen Ton an: Seine Symphoniesätze erreichen eine Ausdehnung, die man bislang nicht kannte, und erfordern eine neue Art des Hörens. Bruckners Hauptwerke werden in dieser Schau ebenso vorgestellt wie seine biografischen Stationen, die die Vielfalt des österreichischen Kulturlebens im 19. Jahrhundert sichtbar machen.