Jean Guihen Queyras, Violoncello
Julian Rachlin, Dirigent
BBC Philharmonic

Wenn einer eine Reise tut … Mit Musik kommt man bekanntlich um die ganze Welt. Doch auch Komponisten haben mitunter Strapazen in Kauf genommen und weite Strecken zurückgelegt, um anderswo in die Lehre zu gehen, neue Eindrücke zu sammeln, sich zu präsentieren – oder auch, um Konservatoriumsdirektor auf einem anderen Kontinent zu werden: Das großartige Cellokonzert gehört zu den berühmtesten und populärsten Stücken aus Antonín Dvořáks Jahren in den USA, wobei dieser Partitur auch wehmütige Erinnerungen an die böhmische Heimat mit eingeschrieben sind. Und in Amerika, genauer gesagt: im kanadischen Montréal, ist auch der französische Meistercellist Jean-Guihen Queyras geboren. Die Sinfonie Nr. 4 in e-Moll op. 98 ist Johannes Brahms’ letzte Sinfonie und wurde am 25. Oktober 1885 in Meiningen uraufgeführt. Sie zählt heute zu seinen beliebtesten Orchesterwerken. Über den Kompositionsprozess ist wenig bekannt, aber aus Brahms‘ Kalender geht hervor, dass die ersten beiden Sätze 1884 und die letzten beiden 1885 entstanden, wobei das Finale zuerst komponiert wurde. So lässt sich’s leben! Zumal dann, wenn ein so famoses Orchester wie BBC Philharmonic der Einladung von Julian Rachlin folgt.