Das Programm widmet sich zwei eng verwandten Instrumenten der Klarinettenfamilie - Klarinette und Bassetthorn - im musikhistorischen Kontext vom späten 18. bis frühen 19. Jahrhundert. Dabei werden sowohl stilistische Entwicklungen als auch unterschiedliche kompositorische Zugänge zur besonderen Klangwelt dieser Instrumente hörbar.

Das Bassetthorn, tiefer und dunkler im Klang, wurde vor allem durch Wolfgang Amadé Mozart bekannt, fand aber auch bei Zeitgenossen wie Heinrich Backofen (1768–1830) solistische Verwendung. Heute nahezu vergessen, zeigen seine Werke die Vielfalt, mit der dieses Instrument um 1800 eingesetzt wurde. Durch seine Stimmung in F eröffnet es eine grössere klangliche Tiefe und Ausdrucksdimension, die in heutigen Konzerten selten erklingt.

Carl Maria von Weber führte die Klarinette schliesslich in eine neue Entwicklungsphase. In seinen Werken wird sie zur dramatisch aufgeladenen Klanggestalt mit grosser technischer und emotionaler Spannweite - geprägt vom Opernstil seiner Zeit und inspiriert durch Virtuosen seines Umfelds.

Ergänzt wird das Programm durch je ein Streichquartett von J. Haydn und J. M. Haydn, die exemplarisch für die Hochklassik stehen und den Holzbläserwerken eine kontrastierende Dimension verleihen.

So entsteht eine klangliche Reise durch eine Epoche des Umbruchs - vom klassischen Ideal der Ausgewogenheit bis zur romantischen Ausdrucksfülle - mit zwei Instrumenten im Zentrum, deren reiches Repertoire noch viel zu entdecken bietet.