Bei unserer Welterbe-Luchs Tour werden wir den ersten Teil des Buchensteigs begehen, er führt auf Waldwegen durch herbstlich gefärbte Buchenwälder ein Stück weit ins Reichraminger Hintergebirge. Am Weg wird Nationalpark-Ranger Hermann Jansesberger immer wieder einen Stopp einlegen und über die Besonderheiten der Buchenwälder und über den Luchsbestand im Nationalpark Kalkalpen erzählen. Er erklärt, warum die alten Buchenwälder so wertvoll sind und wie es um das Luchsprojekt steht, und er vermittelt Wissenswertes über die Lebensweise der großen, scheuen Waldkatze mit den auffälligen Pinselohren.

Der Nationalpark Kalkalpen ist das größte Buchenwald-Schutzgebiet der Alpen und seit 2017 als erstes UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs ausgezeichnet. Bei der Wanderung erlebt man hautnah die Rückkehr der Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen. Das Besondere entlang des Weges sind die naturnahen Buchenwälder, von denen es in Europa nur noch wenige Reste gibt. Die Nationalpark Kalkalpen Region spielt bei der Wiederbesiedelung des Luchses im Alpenraum eine Schlüsselrolle. Im Jahr 2000 gelang das erste Fotofallenfoto im Nationalpark, seither gab es regelmäßig Luchs-Nachweise im Gebiet, allerdings immer nur von demselben Individuum. Zur Bestandstützung wurden 2011, 2013 und 2017 fünf wildlebende Luchse aus der Schweiz in den Nationalpark übersiedelt. Die Bestandsstützung war erfolgreich: Ab 2012 gab es erstmals seit über 150 Jahren wieder Luchsjunge in der Nationalpark Kalkalpen Region.