20 Jahre Fuzzman. Time to go home. Im Sinne von: ankommen. Rückschau halten, vielleicht auch ein bisschen feiern. Was war, was ist, was bevorsteht. Wer für so viele Gassenhauer, für so viele – mitunter unbequeme – Austro-Indie-Pop-Sternstunden der letzten zwei Jahrzehnte verantwortlich ist, wie Herwig Zamernik, der darf das. FUZZMAN GO HOME ist ein Füllhorn und ein wunderbares, herrlich-spinnerstes Kompendium. Es ist stellenweise wehmütig, dann wieder irre. Es ist politisch, wie persönlich; teils all das in ein und demselben Song. Vor allem aber ist es verständnisvoll, empathisch und motivierend. So wie der Mensch der dahintersteckt. Eine musikalische Begleitung durch wirre Zeiten.

Auf den bis an den Rand vollgestopften vier Vinylseiten liefert Fuzzman uns sein Self-Portrait; mehr also als eine schnöde Hitsammlung. Die größten Fuzzman-Banger aus 20 Jahren gibt es freilich auch darauf zu finden, aber auch bislang unveröffentlichte Live-Aufnahmen, Obskuritäten, persönliche Lieblingstracks von Herwig, sowie fünf geil glitzernde brandneue Songs, die den rastlosen Künstler im Hier und Jetzt verorten. Der mega-eingängige Lead-Off-Track – KEINE STERNE ÜBER WIEN – ist genau der richtige Botschafter, um den eigensinnigen, eklektischen Künstler zu veranschaulichen, welcher Herwig Fuzzman Zamernik nunmal ist. Die Schlusspointe „Und ich bin trotzdem gerne hier“ zeigt uns dann auch noch die versöhnliche, umarmende Seite des Fuzzman. Somit ist alles gut, im Indie-Staate Österreich.