Österreichische Nationalbibliothek
Halbmond über dem Nil. Wie aus dem byzantinischen das arabische Ägypten wurde
3.6.2022 bis 7.5.2023 | Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
Ö1 Club-Ermäßigung
Zwischen 639 und 642 n. Chr. wird Ägypten von arabischen Armeen eingenommen. In den folgenden Jahrzehnten dehnen die Kalifen ihren Machtbereich sogar bis nach Europa aus aus. Die arabischen Eroberungen und die Ausbreitung des Islam stellen einen entscheidenden Wendepunkt in der Weltgeschichte dar.
Die Ausstellung zeigt, dass es sich bei der Etablierung der arabischen Herrschaft nicht um einen rasanten Bruch gehandelt hat, sondern um einen langsamen, über viele Generationen reichenden Prozess der Transformation, der viele Elemente der antiken Welt in das arabische Mittelalter überführte.
Nirgends ist der Beginn dieses Umbruchs so gut dokumentiert wie in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek: Sie beherbergt die umfangreichste und bedeutendste Sammlung von Originaltexten aus dieser Zeit. Verfasst in Griechisch, Koptisch und Arabisch, sind sie wertvolle Zeitzeugen für den Übergang vom christlich-byzantinischen zum arabisch-islamischen Ägypten.
Die neue Sonderausstellung im Papyrusmuseum präsentiert die wichtigsten Exponate dieser Sammlung, darunter etwa einen Papyrus, auf dem der Emir Abdella den Erhalt von 65 Schafen für die arabische Armee bestätigt: Das Dokument wurde am 25. April 643 n. Chr. geschrieben und ist damit der älteste datierte Papyrus mit arabischem Text überhaupt.