Goldonis Meisterwerk entführt in ein aberwitziges Wirrwarr in Venedig: Pantalone will, dass Tochter Clarice Federigo heiratet. Doch dann kommt die Nachricht, dass dieser getötet worden ist. Bahn frei für Clarice und Silvio, aber nur kurz. Auftritt von Diener Truffaldino, der seinen Herren anmeldet: Federigo steht vor der Tür! Dass es eigentlich Federigos verkleidete Schwester Beatrice ist, erkennt nur einer – und der verrät es nicht. Geheim bleibt vorerst auch, dass Beatrices Ankunft mit dem Tod des Bruders zu tun hat. Wer hat wen getötet, und wer heiratet wen? All das interessiert einen überhaupt nicht: Truffaldino. Er hat Hunger. Als er die Ankunft eines zweiten Reisenden beobachtet, nutzt er die doppelte Chance auf Essen und Lohn, und wird auch dessen Diener – natürlich heimlich … 

DER DIENER ZWEIER HERREN zelebriert die Kunst des funkelnden Durcheinanders. Autor Goldoni lässt berühmte Figuren aus der Commedia dell’arte aufeinander los – jenem Theatergenre mit Charakteren, die gesellschaftliche Prototypen zwischen Arm und Reich verkörpern, mit einem Repertoire aus Bewegungen und Masken. In seiner 1746 uraufgeführten Komödie bringt Goldoni das berühmte Genre aber auch entschlossen ins Taumeln – mit neuen Figuren und Themen, die Gewohntes hinterfragen und mutig weiterentwickeln. Regie führt der italienische Spezialist für Bühnen-Anarchie und Schauspiel-Virtuosität Antonio Latella.