sirene Operntheater Wien
LIMITS: Orpheus ohne Unterwelt. Aus der Spitalshölle. Franz Schuh, sirene Operntheater
16.11.2025 | 18.30 Uhr | Jugendstiltheater Wien
16.11.2025 18.30 Uhr
Orpheus ohne Unterwelt. Aus der Spitalshölle
Dr. phil. Franz Schuh
Schriftsteller, Kritiker und akademischer Lehrer, Universität für angewandte Kunst Wien
Wer sollte an den Versuchen, die Endgültigkeit zu kompensieren, Kritik üben? Wozu gäbe es dann Wissenschaft, Kunst, Religion und sogar den banalen Alltag, in den Menschen wie in einem Schutzschild eingehüllt sein können?
In meinem Buch: „Steckt den Sand nicht in den Kopf“ steht ein kurzer Aufsatz, geschrieben aus persönlicher Erfahrung: „Wie man eine schwere Krankheit übersteht.“ Etwas fiel mir auf. Ich hatte über Leidenschaft (im Sinne von Patient- und Kranksein) schon früher nachgedacht, als ich noch „relativ ganz gesund“ war.
Für den Vortrag habe ich Überlegungen und Notizen gesammelt und den Text, anlassgebunden, zusätzlich erweitert. Ein Schluss: Krankheit und Genesung sind (ebenso wie ihre Reflexion, wie die Nachdenklichkeit, die sie auslösen) komplexe Vorgänge, die sich in unserer Spätmoderne besonders schwer beschreiben lassen: Wir haben ein „Gesundheitssystem“, den Kranken stehen Ärzte gegenüber, manchmal stehen sie ihnen auch entgegen.
Patienten können sich ihrerseits auch den Ärzten widersetzen – man sollte den Mann nicht vergessen, der wegen einer nicht verheilten Prostataentzündung den Urologen erschoss. Daran sieht man, wie „gesellschaftlich“ definiert Krankheit sein kann: Die Tat ist ein hässlich leuchtendes Fanal, ein Feuerzeichen des Patriarchats.
Franz Schuh
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| 16.11.2025 | 18.30 Uhr | bis 19.30 Uhr | Jugendstiltheater Wien |