Leopold Museum
VERBORGENE MODERNE. Faszination des Okkulten um 1900
4.9.2025 bis 18.1.2026 | Leopold Museum
Ö1 Club-Ermäßigung
Die Ausstellung spürt der Kritik am Materialismus des Industriezeitalters wie auch an christlichen Religionspraktiken nach, die mit einer Begeisterung für fernöstliche Erlösungsszenarien einherging. Körperkult, Vegetarismus, Kleiderreform, Ausdruckstanz und Theosophie waren Symptome einer von Friedrich Nietzsche eingeforderten ethischen Revolution. Die Begeisterung für das Werk Richard Wagners drang in alle Bereiche des Kulturlebens ein, sein Ideal des Gesamtkunstwerkes war für die Wiener Secessionisten richtungsweisend. Im Gegensatz zu Paris oder Prag zählte Wien nicht zu den Zentren des Okkultismus. Dennoch gelangte die Theosophie der russischen Schriftstellerin Helena Blavatsky zu den vegetarischen Zirkeln Wiens. Ein Protagonist war der Universalgelehrte Friedrich Eckstein, dessen Netzwerk die Komponisten Gustav Mahler und Hugo Wolf, den Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner und den sozialdemokratischen Politiker Victor Adler umfasste. Die fluiden Gestalten von Edvard Munch, der Glaube an die Existenz der Lebenskraft spendenden Od-Strahlen und die Entdeckung der Röntgenstrahlen lieferten künstlerische Impulse, bis hin zu den Innenschauen von Richard Gerstl, Egon Schiele, Oskar Kokoschka oder Max Oppenheimer, die ihre Bildprotagonist*innen als auratische Erscheinungen begriffen.
Termine
4.9.2025 | bis 18.1.2026 | Leopold Museum |