sirene Operntheater Wien
LIMITS: Ars Moriendi. Thomas Macho, sirene Operntheater
17.11.2025 | 18.30 Uhr | Jugendstiltheater Wien
17.11.2025 18.30 Uhr
Ars moriendi
Univ. Prof. em. Dr. Thomas Macho
Kulturwissenschaftler und Philosoph, ehemals Direktor des Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Die Lehre von der ars moriendi, der Kunst und Praxis des guten Sterbens, gilt spätestens seit der Antike als wichtiges Element der Lebenskunst. Sie legt das Fundament für alle Versuche, eine Allianz von sterblichen Menschen zu bilden, die weder sich selbst noch ihre gewählten Herrscher mit Göttern verwechseln. Vielmehr gehört das Wissen um die eigene Sterblichkeit, vielleicht sogar die meditative Vorwegnahme des eigenen Todes, zu den Praktiken souveräner Bürgerinnen und Bürger. Die ars moriendi gleicht daher keinem Totstellreflex, sondern eher einer Unabhängigkeits-erklärung. Sie ist "Vorbedenken der Freiheit", bemerkte Michel de Montaigne. Denn wer "sterben gelernt hat, hat das Dienen verlernt. Sterben zu wissen entlässt uns aus jedem Joch und Zwang."
Thomas Macho lehrte als Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin. 1984 habilitierte er sich für das Fach Philosophie an der Universität Klagenfurt mit einer Arbeit über Todesmetaphern. Von 2016 bis 2023 leitete er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) der Kunstuniversität Linz in Wien. 2020 wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik ausgezeichnet.
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| 17.11.2025 | 18.30 Uhr | bis 19.30 Uhr | Jugendstiltheater Wien |